Wie wir uns erzählend unserer selbst vergewissern

Vortrag

Zur narrativen Identität einer Person gehören ein Name und eine Lebensgeschichte. Doch in Albert Camus´ L’Étranger bleibt der Araber, der von dem Protagonisten Meursault erschossen wird, ein namen- und biographieloser Fremder.

70 Jahre später hat sich der algerische Schriftsteller Kamel Daoud der Geschichte angenommen. Seine Replik trägt den Titel Der Fall Meursault - eine Gegendarstellung. Darin wird dem Araber eine Identität verliehen. Daoud leistet damit einen wichtigen Beitrag zum interkulturellen Dialog der Gegenwart.

In der Veranstaltung wird die Auflösung der narrativen Identität an Beispielen aus der Literatur der Moderne demonstriert. In ihnen geht es um Grenz- und Gegen­welten zwischen Wachen und Traum, äußerer und innerer Welt.

Prof. Dr. Wiebrecht Ries

studierte Germanistik und Philosophie in Basel, Tübingen und Heidelberg. Seit 1978 lehrt er Philosophie an der Leibniz Universität Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Philosophie und Ästhetik der Moderne.

Prof. Dr. Wiebrecht Ries Prof. Dr. Wiebrecht Ries Prof. Dr. Wiebrecht Ries
Dr. Karl-Friedrich Kiesow Dr. Karl-Friedrich Kiesow Dr. Karl-Friedrich Kiesow

Dr. Karl-Friedrich Kiesow

studierte Philosophie. Seit 1975 an der Leibniz Universität Hannover. Schwerpunkte: Philosophie der symbolischen Formen (Cassirer, Langer, Bühler und Gomperz) sowie die Philosophie des Organismus‘ (Bergson, Whitehead).

Das Skript zum Nachlesen

Kiesow: Albert Camus und Kamel Daoud
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30159 Hannover
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