Das unerklärliche Felsgebirge - Eine Metapher im Bildraum der Dichtung. Goethe, Rilke, Kafka, Stevens

Vortrag mit Seminarcharakter

Goethes Prosastück Der Granit ist das kostbare Zeugnis eines frommen Gefühls, das wir als Andacht zur Vorwelt bezeichnen können. Es entzieht sich jeder theologisch dogmatischen Fixierung. Inwiefern das Gebirge, in der Dichtung Metapher für das Undurchdringliche des Lebens, dem Blick eine verborgene Tiefenschicht im Erdreich öffnet, soll an Rilkes 10. Duineser Elegie, an der paradoxen Bildlichkeit von Kafkas ironischer Verfremdung des Prometheus-Mythos wie an der letzten Fahrt Karl Roßmanns in seinem Amerika-Roman gezeigt werden.

Dem amerikanischen Lyriker Wallace Stevens tritt in The Rock in dem winterlich kahlen Felsen seine eigene ihm fremd gewordene Lebensgeschichte entgegen. In seiner erneuten Begrünung im Frühjahr erfährt der Dichter einen Zustrom seelischer Kräfte, der es ermöglicht, sein nahendes Ende auf sich zu nehmen.

Prof. Dr. Wiebrecht Ries

studierte Germanistik und Philosophie in Basel, Tübingen und Heidelberg. Seit 1978 lehrt er Philosophie an der Leibniz Universität Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte der Philosophie und Ästhetik der Moderne.

Prof. Dr. Wiebrecht Ries Prof. Dr. Wiebrecht Ries Prof. Dr. Wiebrecht Ries
Dr. Kar-Friedrich Kiesow Dr. Kar-Friedrich Kiesow Dr. Kar-Friedrich Kiesow

Dr. Karl-Friedrich Kiesow

studierte Philosophie. Seit 1975 an der Leibniz Universität Hannover. Schwerpunkte: Philosophie der symbolischen Formen (Cassirer, Langer, Bühler und Gomperz) sowie die Philosophie des Organismus‘ (Bergson, Whitehead).


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