Herr Leibniz geht in die Oper? Hätte er das überhaupt gedurft, als nicht-adliger Bürger in Hannover, wo 1689 das barocke Opernhaus im Leineschloss entstand? Oder in Wolfenbüttel, wo Leibniz ab 1691 Bibliothekar war und Zeuge eines lebhaften Streites zweier Opernkompagnien wurde. So lieferten sich Hannover und Braunschweig- Wolfenbüttel einen Wettlauf um die schnellere Eröffnung ihres Opernhauses – der Sieger war Hannover, wo am 30. Januar 1689 eines der glänzendsten Musiktheater Europas seine Türen öffnete.
Wie hat man sich die Aufführungen dort vorzustellen? Für wen aus der hannoverschen Gesellschaft waren sie gedacht? Wie war Leibniz in das Großereignis eingebunden? Woher kamen Künstler und Zuschauer? Und was passierte mit der Oper in Hannover als Leibniz 1716 starb, der Hof nach London übersiedelt war und die Gallionsfigur Händel nach nur zehn Monaten der Anwesenheit in Hannover ebenfalls in die englische Hauptstadt beordert wurde?
All diesen Fragen geht der Vortrag nach. Wie immer gibt es viele Musik- und Videobeispiele und sicherlich eine lebhafte Diskussion.
Dr. Sabine Sonntag
studierte Opernregie in Hamburg. Sie war lange Jahre Dramaturgin, Regisseurin und stellvertretende Intendantin der Staatsoper Hannover. Heute lehrt sie an der HMTMH. Sie unterrichtet dort historische Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Musiktheater.
Termin | Do 07.09.2023 |
Zeit | 09:30 bis 13:00 Uhr |
Ort | Königlicher Pferdestall, Appelstraße 7 |
Beitrag | 22 € |