Irgendwann haben wir alle mal da reingeschmökert, in Daniel Defoes 1719 erschienenen Klassiker über einen Seemann aus York, den es nach einem Schiffbruch auf eine unbewohnte Insel verschlägt und der dort als Selfmademan 27 Jahre überlebt. Oft war es aber eine gekürzte oder überarbeitete Jugend- und Schulbuch-Ausgabe, die wir zur Hand hatten. Grund genug, endlich (noch einmal?) den kompletten Text in deutscher Übersetzung zu lesen und zu diskutieren und anschließend einen Blick auf einige kürzere, erzählerische und lyrische Beispiele aus der Fülle der von diesem Roman inspirierten „Robinsonaden“ des 20. Jahrhunderts zu werfen.
Danach riskieren wir zum Kontrast die apokalyptische Vision von Arno Schmidt: Schwarze Spiegel. Abschließend werden einige einschlägige Gedichte von Karl Krolow, Christa Reinig, Lutz Seiler und Jan Wagner als Kopie zugänglich gemacht. Vor Beginn des Seminars sollten gelesen sein:
- Daniel Defoe: Robinson Crusoe. Zürich: Diogenes 1985.
- Arno Schmidt: Schwarze Spiegel. Text und Kommentar. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2006.
Prof. Dr. Martin Rector
studierte Germanistik, Politologie und Klassische Philologie in Tübingen, Hamburg und Berlin. Lehrte bis 2009 an der Leibniz Universität Hannover. Er ist Sprecher der Jury des Hölty-Preises der Landeshauptstadt Hannover und langjähriger Koordinator der Autoren-Lesereise LiteraTour Nord.
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