Als das analoge Sofortbildverfahren vor 70 Jahren die Fotografie revolutionierte, wirkte es beschleunigend in nahezu alle Lebensbereiche hinein. Die spezifische Apparatekonstruktion und der charakteristische photochemische Filmaufbau machten die Filmentwicklung in der Dunkelkammer überflüssig. Mit dem unmittelbar verfügbaren Foto wurde erstmals ein Abgleich zwischen Aufnahmesituation und fertigem Abbild möglich.
Durch die Digitalisierung schien die analoge Sofortbildfotografie überholt und abgelöst; doch bemerkenswerterweise kann gegenwärtig eine Wiederbelebung verzeichnet werden.
Im Vortrag wird die Sofortbildfotografie als Medium künstlerischer Praxis anhand vielfältiger Beispiele beleuchtet und in Bezug auf ihre historischen Ursprünge und technischen Entwicklungen thematisiert. Die Austauschprozesse zwischen Kunst und Wissenschaft werden nachgezeichnet, um der aktuellen Reanimation des Sofortbildes auf die Spur zu kommen.
Im Anschluss wird eine Kamerasammlung präsentiert und verschiedene Kamera- und Filmsysteme werden exemplarisch erprobt – es entstehen Sofortbildfotografien vor Ort.
Dennis Improda
studierte Germanistik und Kunst in Hannover. Seit 2009 lehrt er am Institut für Gestaltungspraxis und Kunstwissenschaft. Arbeitsschwerpunkte: Ästhetische Didaktik, Fragen zum Wechselverhältnis von Kunstproduktion, -rezeption und ihrer Vermittlung.
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