Philosophie hat sich bis weit ins 18. Jahrhundert als Lehre vom Glücklichsein verstanden. Und sie hat sich auch darüber Gedanken gemacht, dass „Glück“ in verschiedenen Lebensaltern unterschiedliche Qualität hat: für Kindheit und Jugend, für die Mitte des Lebens und für diejenigen, die im letzten Drittel des Lebens stehen, gibt es ganz verschiedene Arten des Glücks.
In unserer Gesellschaft scheint das Glück im Alter auf der Strecke zu bleiben, denn die Devise lautet: möglichst lang jung und fit bleiben und am besten mit 80 noch das Gleiche tun wie mit 50 oder 30. Dabei könnte es doch auch sein, dass mit fortschreitendem Alter nicht alles schlechter, sondern manches besser wird: etwa, dass der Leistungsdruck nachlässt, dass man dankbar auf die eigene Existenz zurückblicken, ja sogar – wie Meister Eckhart sagt – mit der Seele immer jünger werden kann.
Philosophische Texte von Aristoteles über Cicero bis zu Schopenhauer und Viktor Frankl werden die Diskussion bereichern.
Gutes Leben im Alter. Die philosophischen Grundlagen, hg. von Thomas Rentsch und Morris Vollmann, Stuttgart (Reclam) 2017.
Prof. Dr. Peter Nickl
studierte Philosophie in Pavia und München. Er lehrt an der Universität Regensburg. Arbeitsgebiete: Praktische Philosophie, Philosophische Anthropologie und Philosophie des Mittelalters. Peter Nickl ist Initiator des Festivals der Philosophie in Hannover.
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